Faire Fußbälle: neues Projekt zur Fußball-WM in Jena gestartet

Fotograf: Herr Holger Schmiedehausen

Jena. Seit Oktober 2012 trägt Jena den Titel "Fairtrade-Stadt Jena" als Anerkennung für den vielfältigen Beitrag der Jenaer zu einem gerechteren Welthandel. Fairtrade-Produkte in 21 Geschäften und elf Gaststätten, der Entwicklungshilfefonds der Stadt und Schulpartnerschaften mit Nicaragua und Chile gehören dazu. Jetzt wird ein neues Projekt gestartet: Faire Fußbälle. Dieses Projekt bietet sich insbesondere im Jahr der Fußballweltmeisterschaft an, sagte Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker bei der Präsentation der Aktion mit den beteiligten Partnern Kinder- und Jugendfußballstiftung Jena, Eine Welt Netzwerk Thüringen e.V. und Internationaler Bund.

Zugrunde liegt ein Angebot der von der unabhängigen Siegelorganisation "Fairtrade" gelisteten Lübecker Firma Fair Deal Trading, die nachhaltig produzierte Fußbälle vertreibt. Diese werden in der Stadt Sialkot in Pakistan ohne Kinderarbeit und ohne gesundheitsgefährdende Stoffe aus Naturkautschuk hergestellt. 250 Bälle mit dem Logo der Stadt Jena sind jetzt vorrätig.

Ein großer Teil der Bälle geht an die Kinder- und Jugendfußballstiftung, die sich der Förderung talentierten Fußball-Nachwuchses widmet und dazu beitragen will, dass Jena perspektivisch als Fußball-Standort erhalten bleibt, so Gründungsvorstand Hartmut Beyer. Die Stiftung veranstaltet in diesem Jahr das 2. Internationale Fußballturnier der D-Junioren am 5./6. Juli auf der Sportanlage des SV Lobeda 77 e.V. in Lobeda-West. Im Vorfeld des Turniers werden die Bälle in Schulen, Fußball-AGs und Kitas verteilt. Es gebe aber auch die Möglichkeit, Fußbälle zu gewinnen: So beim Tag der offenen Tür bei der Carl Zeiss AG am 24. Mai, an dem die Stiftung mit Torwandschießen beteiligt ist, bei der dritten Nachwuchsehrung der Stiftung (25. Juni) sowie beim Fußballturnier.

Der Internationale Bund als Partner organisiert zum Turnier ein einwöchiges Jugendcamp unter dem Motto "Gegen Ausgrenzung - für Integration" für die Mannschaften aus Polen, Frankreich, Erlangen und Jena, so Manager Holger Bohnsack.

Das Eine Welt Netzwerk Thüringen EWNT e.V. mit Sitz in Jena schließlich erarbeitete speziell für die Kampagne Bildungsangebote im Zusammenhang mit der Produktion der Bälle, die an Schulen angeboten werden. "Globales Lernen unterstützt den Erwerb von Kompetenzen, mit denen Schüler sich in der globalisierten Welt orientieren und verantwortungsvoll leben können", sagte EWNT-Koordinator Tim Strähnz. Die Schüler beschäftigten sich mit dem Fertigungsprozess der Bälle und setzten sich mit den Arbeitsund Lebensbedingungen der Näherinnen auseinander. Die Lokale Agenda 21 koordiniert diese Bildungsangebote und übernimmt die Verteilung der Bälle auch zu sportlichen Ereignissen an den Schulen.

Denis Peisker : "Wir hoffen auf eine gelungene Aktion, die zeigt, wie Sport und Entwicklungsarbeit Hand in Hand gehen können."

Frank Döbert / 28.04.14 / OTZ

Link zum Bericht von Jena TV vom 25.04.2014: hier